Der 8. Monat im gregorianischen Kalender wurde zu Ehren des römischen Kaisers Augustus benannt. Der August gilt als Erntemonat, kulinarisch als Monat der Sehnsucht nach heimischen Obst- und Gemüsesorten und astrologisch als spannendster Monat des Jahres. Für Naturliebhaber und Gartenbesitzer ist der August aber auch der Monat der reichlichen Ernte, mit blühendem Heidekraut, dem Duft reifer Getreidefelder und voller Beerensträucher. Bevor der Sommer ganz zu Ende geht und der Herbst vor der Tür steht, muss im Garten einiges erledigt werden. Vor allem biologischer Pflanzenschutz mit Jauchen und Brühen sollte jetzt stattfinden, um Schädlinge in Schach zu halten.
Der Obstgarten braucht jetzt Aufmerksamkeit
Wer einen eigenen Obstgarten hat, weiß genau, dass im August viel Arbeit auf einen wartet. Apfelbäume müssen gestützt werden, damit der schwere Fruchtbehang dem schwachen Holz an den Ästen nicht zu schwer wird. Dabei sollten Sie auf Blutläuse achten, die machen jetzt besonders den jungen Apfelbäumen zu schaffen. Bei leichtem Befall einfach die Läuse abbürsten, die betroffenen Triebe kappen und die Wundstellen mitsamt den Läusen aus dem Holz schneiden. Heidelbeeren können im August geerntet werden, wenn sie mindestens erbsengroß sind. Besser noch Sie warten, bis die kugeligen Beeren groß wie Kirschen sind.
Im heißesten Monat des Jahres muss sich um unsere liebste Beere gekümmert werden: Die Erdbeere! Jetzt ist die richtige Zeit die leckeren Früchte fürs nächste Jahr ins Beet zu pflanzen. Dabei sollten Sie auf die richtige Pflanztiefe achten. Werden sie zu tief gesetzt, faulen sie. Zu hoch und sie erfrieren leicht. Strohmulch hilft vorbeugend gegen Grauschimmel und Ausläufer sollten immer entfernt werden, da sie die Mutterpflanze schwächen. Falls Sie frühe Aprikosen im Garten haben, könnten die schon reif sein und Ihren Obstkorb erweitern. Haben Sie den Himbeerstrauch schon geleert, dann müssen die abgetragenen Ruten bodennah zurückgeschnitten werden.
Herrlich duftende Kräuter und Herbstzeitlose
Bei großer Hitze duftet es besonders aus dem heimischen Kräutergarten. Petersilie kann jetzt besser als im Frühjahr zur Aussaat gebracht werden, denn der warme Boden reduziert die Keimdauer auf 2-3 Wochen. Verwenden Sie nur frische Samen, denn schon nach zwei Jahren verliert er an Kraft. Suchen Sie eine neue Stelle aus, denn Petersilie ist sich selbst giftig und kann erst nach 3-4 Jahren wieder an gleicher Stelle gepflanzt werden. Ein nahrhafter Boden und Halbschatten ist ideal für das Küchenkraut.
Und wenn Sie schon am Beet sind, dann säen Sie Gründünger auf die abgeräumten Beete. Lavendel braucht jetzt einen leichten Rückschnitt um ca. 1/3 – der große Rückschnitt folgt erst im nächsten Frühjahr. Nutzen Sie freie Flächen im Beet für Herbstzeitlose. Die Zwiebelblumen blühen an einem halbschattigen Standort von September bis Oktober auf nährstoffreichem Boden. Aber Vorsicht: Kinder und Haustiere, wie Hasen oder Hamster, sollten nicht in Kontakt mit den Pflanzen kommen, denn sie sind giftig. Sie können die Herbstzeitlosen auch in Töpfen kultivieren und als Zierde auf die Fensterbank stellen.
Gemüse für den Herbst pflanzen
Radieschen, Feldsalat, Romanasalat, Rettich, Spinat und Knoblauch kommen zur Aussaat in nährstoffreichen Boden und versorgen den Hobbygärtner bis in den Herbst mit frischem Gemüse und Salat. Auch Grünkohl, Knollenfenchel und Rosenkohl können jetzt noch gepflanzt werden. Pflück– und Schnittsalate können ebenfalls bis in den September hinein ausgesät werden. Kopf- und Eissalat sollten nur zu Beginn des Hitzemonats ausgesät werden, danach nur noch pflanzen. Probieren Sie doch mal den Pflücksalat „Grand Rapids“, er schmeckt kräftig und ist ideal als Beilage für herbstliche Gerichte. Reife Gurken können jetzt geerntet werden. Am besten mit einem Messer abschneiden um die Ranken nicht zu verletzen.
Tomatenpflege im August
Auch an die Pflege bestehender Gemüsepflanzen muss gedacht werden. Tomatenpflanzen sollten Sie regelmäßig von Seitentrieben befreien, damit sie viele Früchte tragen. Die unerwünschten Triebe einfach mit Daumen und Zeigefinger zur Seite abbrechen. Stabtomaten kappt man in diesem Monat über dem 5. oder 6. Blütenstand.
Wo es noch Nährstoffmangel gibt, kann das Düngen mit halbfertigem Kompost helfen. Starkzehrer wie die Tomate freuen sich über die schnell wirksame Brennnesseljauche.
Blütenpracht erfordert richtige Pflege
Sie haben Pfingstrosen im Garten, die zu groß geworden sind? Der August bietet sich für einen Umzug an. Dabei können Sie die Pflanze gleichmäßig teilen und vermehren. Große Stauden im Beet können jetzt ebenfalls geteilt werden. Dafür einfach ausgraben und mit einem Spaten die Wurzel teilen.
Steppenkerzen, Lilien und immergrüne Gehölze haben im August Pflanzzeit. Achten Sie auf reichlich Wasser für die Pflanzen. Der August kann sehr heiß und trocken sein, Zierpflanzen werden Ihnen daher das üppige Gießen mit reichlicher Blütenpracht danken. Empfindliche Zwiebelblumen wie die Kaiserkrone oder die Madonnenlilie werden im August gepflanzt und der Rasen oder Blumenwiesen werden jetzt ausgesät.
Koniferen und Christrosen kommen im August in die Erde. Setzen Sie den Komposthaufen um und schaffen Sie Unterschlupf für Nützlinge, zum Beispiel mit einem Stein- oder Holzhaufen. Blauregen und Kletterrosen brauchen im August einen Rückschnitt, damit sie auch im nächsten Jahr viele neue Blüten bilden. Zuletzt noch an die Kakteen gedacht: Sie können raus ins Freie und entwickeln je nach Art prachtvolle Blüten oder sammeln Kraft für die sonnenarmen Monate.