Klar wüsste so mancher Mitarbeiter im Schenker-Auslieferungslager, was er am gestrigen Samstag sonst noch hätte so machen können … außer Pakete packen. Aber die Gartensaison ist seit einigen Wochen endgültig angebrochen und verursacht so machen Ausnahmezustand – eben auch, dass „Schenker“ am Wochenende im Auftrag von Eastwest die Ware kommissioniert.
Arbeitsbeginn ist samstags um 7 Uhr in der Früh, Feierabend ist um 15 Uhr. Diese ungewöhnlichen Arbeitszeiten kennt so mancher Lagerangestellter noch von früher, als MTU die Hallen belegte und Motorenteile bisweilen auch am Wochenende versandfertig gemacht werden mussten. Nun also Pflanzkübel und Gartenzubehör. Ein großer Unterschied könnte man meinen, die Schenker-Leute sehen ihre Aufträge aber professionell – insofern ist fast egal, was nachher das Lager verlässt. Gerade in den letzten Tagen ist eine endlose Flut an Aufträgen und Bestellungen auf Eastwest eingeprasselt. Die Kunden orderten nahezu rund um die Uhr und es lässt sich schwer sagen, WAS genau – einfach fast alles, was das Programm von Eastwest hergibt. Angefangen von Standardartikeln wie den quadratischen Fiberglas Pflanzkübeln über (natürlich!) längliche Pflanztröge in den Mega-Größen 150cm bis zu ausgefallenen Dingen wie sandgestrahlten Blumenkübeln aus Holz – einer Spezialität, die offenbar deutschlandweit nur Eastwest im Sortiment hat.
Inzwischen zeigen sich im Bestand schon erste Lücken. „Das ist leider so, obwohl wir doppelt so viele Ware eingekauft haben wie 2012“, sagt die Geschäftsführerin Linh Pham-Hack. Denn obwohl zum Beispiel hunderte Raumteiler und Pflanztröge aus Polyrattan bis vor kurzem auf Lager waren, sind einige Größen komplett vergriffen – und das im April! Allzu lange müssen die Kunden allerdings nie warten, in der Regel ist jedes Modell innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder verfügbar. „Es ist trotzdem erstaunlich: Wir gingen in dieser Gartensaison davon aus, dass alle Artikel ohne Unterbrechung bestellbar sind. Wie viel Pflanzkübel sollen wir denn noch produzieren lassen, das Lager umfasst doch schon 3000m²“, fragt Linh Pham-Hack etwas ratlos.
Natürlich ist der Stress auch den Schenker-Angestellten anzusehen und so mancher arbeitet bereits den dritten Samstag in Folge im Lager Immenstaad: „Wenn das so weitergeht, kann ich hier bald mein Bett aufschlagen“, scherzt der Vorarbeiter Gerhard Martin. Zwar fahren an den Samstagen keine Gabelstapler im Lager, die Ware muss dann aber bereits am Freitag zur Kommissionierung bereitgestellt werden. Dank zahlreicher Getränke- und Suppenautomaten sind die Mitarbeiter wenigstens gut versorgt. Und ewig geht die Arbeit an den Wochenenden ja auch nicht weiter: „Spätestens im Juni oder Juli dürfte sich die Lage wieder etwas beruhigen. Dann wird wieder ganz normal geschafft, und zwar von Montag bis Freitag“, sagt Pham-Hack.