Hitzestress hinterlässt Spuren an Pflanzen

Hitzestress bei Pflanzen

Sie recken ihren Kopf Richtung Sonne und versuchen so viel wie möglich von dem wertvollen Licht abzubekommen. Vom Frühjahr bis in den Sommer hinein suchen sie genau wie wir Menschen nach Gelegenheiten, um sich in den wärmenden Strahlen zu räkeln. Abgesehen von ein paar schattenliebenden Pflanzen mögen sie es warm und freuen sich über sonnige Plätze. Aber auch die hübschen Blüh- und Zierpflanzen im heimischen Garten leiden genau wie die meisten von uns unter dem „Zuviel“ an Sonnenlicht. Hitzestress ist die Folge und hinterlässt deutlich seine Spuren an unseren Pflanzen und Blumen.

Steht der Hitzestress bevor, sind sie besonders auf eine angepasste Pflege angewiesen. Während sich die Gartenbesitzer gekühlte Getränke gönnen und mit reichlich Sonnencreme vor den schädlichen Strahlen schützen, sind unsere Gartenlieblinge schutzlos der Hitze ausgeliefert. Richtige Pflege ist jetzt für Gartenbesitzer das A und O! Selbstverständlich gelten die Tipps auch für Pflanzen auf Terrassen und Balkon.

Ab wann spricht man von Hitzestress für Blumen & Co.?

Pflanzen in der SommerhitzeNicht jede Pflanze hat eine gleich gute Thermotoleranz, wie der Fachmann die anhaltende Hitze beschreibt. Je nach Höhe und Dauer der einwirkenden hohen Temperaturen reagieren Pflanzen unterschiedlich. Sie besitzen sogar teilweise Hitzereaktionsgene, wie Forscher in Studien nachweisen konnten. Auch zeigte sich, dass Hitzestress stärke Schäden an den Pflanzen hinterlässt, als Trockenstress. Samen eignen sich auf Grund ihrer Beschaffenheit sehr gut für langanhaltende Hitzeperioden. Keimlinge dagegen reagieren ausgesprochen sensibel auf Hitzestress. Stressfaktoren wie Dürre und UV-Strahlung treten in der Natur häufig gleichzeitig auf.

Wie wirkt sich Hitzestress bei Pflanzen aus?

Die unterschiedlichen Kulturpflanzen im Garten und auf dem Balkon leiden ab ca. 30 Grad unter dem Phänomen Hitzestress. Dabei reagieren sie mit komplexen Hitzereaktionen, wie beispielsweise:

  • Sonnenbrand
  • Kümmerwuchs
  • verminderte Samenbildung
  • Blütenabfall
  • aufplatzende Früchte wie zum Beispiel bei der Tomate
  • Ernteausfälle

Ein einziger Tag mit hohen Temperaturen stellt kein Problem dar. Auch kurze Phasen, die abwechselnd mit Regen oder Abkühlung einhergehen, überstehen die schönen Pflanzen meist unbeschadet. Steht die Sonne aber länger und gleichmäßig hoch am Himmel, müssen Gärtner unbedingt aktiv werden.

Was kann man bei Hitzeperioden tun?

Das oberste Gebot beim Menschen bei großer Hitze lautet: Viel trinken! Das lässt sich 1:1 auf die Pflanzenwelt übertragen. Gießen, gießen und nochmals gießen ist das wirksamste Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von Hitzestress. Allerdings reicht es nicht aus, einfach nur „ordentlich“ Wasser zu geben. Hier muss mit Bedacht und Fürsorge richtig gegossen werden, sonst verpufft diese Maßnahme, ohne den durstigen Pflanzen wirklich zu helfen.

Vorsicht vor dem Lupeneffekt

Der erste und grundlegende Rat für Gärtner ist das Gießen bei kühler Morgen- oder Abendstunde. Das Gießen zur heißen Mittagshitze macht keinen Sinn, da ein Großteil des wertvollen Nass über dem heißen Boden gleich als Wasserdunst verdampften würde und nicht sein eigentliches Ziel (die Pflanzen) erreichen würde. Außerdem können kleine Wassertropfen auf Blättern und Wurzeln wie eine Lupe unter Sonnenlicht wirken und zu lokalen Sonnenbrandschäden führen. Dieser würde die ohnehin empfindlichen Pflanzen zusätzlich belasten. Pflanzen mit wolligen und filzigen Blättern sind besonders anfällig für den „Lupeneffekt“.
Eine kleine Ausnahme von dieser Regel gibt es aber dennoch: Finden Sie eine Pflanze zum Beispiel nach kurzer Abwesenheit übers Wochenende in akuter Durstsituation vor, dann sollten sie sie mit etwas Wasser und vorsichtigem Gießen erstmal beruhigen. Am Abend kann das ausgiebige Wässern dann wie geraten stattfinden.

Wie behandelt man trockene Erde?

Trockene PflanzenerdeIst die Erde im Garten, Kübel oder Topf bereits von einer Hitzeperiode trocken, brüchig und wenig aufnahmebereit, dann müssen Sie die Menge an Gießwasser anpassen. Einfach nur Wasser drüber gießen ist nicht ratsam, da der trockene Boden das Wasser nicht aufnehmen kann. Es läuft in kleinen Rinnsalen von der Pflanze weg oder sammelt sich im Wurzelbereich. Besser langsam und in mehreren kleinen Etappen gießen. Das angepasste Gießverhalten verhindert auch die gefürchtete Staunässe. Sie wird grundsätzlich von den meisten Pflanzen verpönt. Bei heißen Temperaturen wird das sich sammelnde Gießwasser schnell heiß und zerstört die feinen Wurzelenden.

Beetpflanzen richtig gießen

Beetpflanzen benötigen beim Gießen die besondere Aufmerksamkeit des Gartenliebhabers. Sie mögen lieber mehr Gießwasser pro Turnus und dafür weniger Gießintervalle. Ihre Wurzeln wachsen sonst nach oben, um das wenige Gießwasser zu erreichen. Wird intensiv gegossen bilden sie die Wurzeln tief ins Erdreich aus und versorgt die Pflanzen bei der nächsten Hitzeperiode besser. Aber auch bei den hübschen Stauden und Pflanzen im Beet gilt: Staunässe unbedingt vermeiden.

Tipps gegen Hitzestress bei Pflanzen

  • nicht während Hitzeperiode pflanzen
  • zu kühleren Stunden gießen
  • Staunässe vermeiden
  • in Intervallen gießen anstatt einmal
  • Beetpflanzen etwas mehr und dafür seltener gießen
  • Wollige und filzige Blätter empfindlicher für Lupeneffekt
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Geschrieben von
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