Schädlingsbekämpfung leicht gemacht

Bevor im Juni die Hochsaison für Schädlinge beginnt, sagen wir Ihnen, worauf Sie jetzt schon achten können und wie Sie die Schädlinge im Fall des Falles wieder loswerden – auch ohne den Einsatz von viel Chemie!

So schützen Sie Ihren Buchsbaum

Die Raupen des Buchsbaumzünslers fürchtet jeder Gärtner. Sie fressen die Blätter und die Rinde der Buchsbäume ab und lassen die Hecke von innen heraus verkahlen. Da die Buchsbaumzünsler über Pflanzenimporte nach Europa eingeschleppt wurden, hatten sie lange Zeit keine natürlichen Fressfeinde. Langsam scheint die Vogelwelt aber auf den Geschmack gekommen zu sein. Besonders Spatzen erwiesen sich in den letzten Jahren als effektive Jäger der lästigen Raupen. Statten Sie Ihren Garten also mit Nistkästen aus, dann fühlen sich die Vögel schnell bei Ihnen wohl und Sie sind die Zünsler-Plage im Nu los. Sitzen die Raupen ganz im Inneren der Hecken, sind sie für die Vögel jedoch meist unerreichbar. Hier können Sie mit einem Hochdruckreiniger Abhilfe schaffen: Pusten Sie die Hecke einmal gründlich durch und schon sind die Tierchen weg von der Hecke und für die Vögel erreichbar.

Blattläuse – was Sie gegen die lästigen Schädlinge tun können

Auch Blattläuse sind häufig eine Plage im Garten. Kaum eine Pflanze ist vor ihnen sicher. Die lästigen Tierchen setzen sich gnadenlos an Blättern und Blüten fest und saugen den süßen Pflanzensaft. Ein zuverlässiges Symptom für einen Schädlingsbefall ist der sogenannte Honigtau – ein Ausscheidungsprodukt der Blattläuse, der die Wirtspflanze überzieht.

Wenn Sie Blattläusen vorbeugen wollen, ist es am besten, Ihren Garten naturnah zu bewirtschaften. Das bedeutet: größere Ansammlungen gleichartiger Pflanzen werden vermieden. So können sich die Blattläuse unter den Wirtspflanzen nur langsam bis gar nicht ausbreiten. Legen sie zum Beispiel Ihren Gemüsegarten als Mischkultur an und kombinieren Sie Rosen mit unterschiedlichen Stauden. Setzen Sie zudem andere Pflanzen mit ins Beet, die Blattläuse fernhalten. Bohnenkraut hat sich gegen die schwarze Blattlaus als wirksam erwiesen. Mit einem Insektenhotel oder Florfliegenkästen locken Sie darüber hinaus die natürlichen Feinde der Blattläuse in Ihren Garten. So schaffen Sie ein natürliches Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen.

Möchten Sie einzelne Pflanzen vom Blattlausbefall befreien, ist es oft schon ausreichend, die Insekten mit einem Wasserstrahl zu entfernen. Blattläuse sind im flugunfähigen Stadium relativ unbeweglich. Die Chance, dass sie die Pflanzen erneut befallen, ist daher äußerst gering.

Bei einem Blattlausbefall von Kübelpflanzen hat sich die Bekämpfung mit Pflanzenschutzstäbchen bewährt. Sie werden in die Blumenerde gesteckt und geben ihren Wirkstoff so an die Pflanzenwurzeln ab. Die saugenden Insekten werden über den Pflanzensaft vergiftet. Solche Produkte können ausschließlich für Zierpflanzen verwendet werden, Obst und Gemüse sind nach einer Behandlung mit Pflanzenschutzstäbchen nicht mehr essbar!

Natürlich gegen Schädlinge vorgehen

Die Ringelblume bereichert Ihren Garten nicht nur durch ihre sonnengelben Blüten, sondern dient auch dem natürlichen Pflanzenschutz. Gerade wenn Sie Obst, Salat oder Gemüse im eigenen Beet anbauen, ist die Ringelblume eine effektive Alternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln, welche die eigens angebauten Lebensmittel unnötig belasten würden. Möchten Sie die abwehrende Kraft der Ringelblumen nutzen um Schnecken zu bekämpfen, müssen Sie das Beet vollständig mit einer Blumenrabatte umpflanzen. Um Fadenwürmer abzuschrecken reicht es aus, die farbenfrohen Blumen in regelmäßigen Abständen mit ins Beet zu pflanzen.

Ein willkommener Nebeneffekt: Ringelblumen verbessern die Qualität des Bodens. Die Wurzeln der Pflanze lockern das Erdreich auf, was wiederum anderen Pflanzen die Wasser-, Sauerstoff- und Nährstoffversorgung erleichtert. Neben der Schädlingsabwehr hat die Ringelblume aber noch ganz andere Fähigkeiten, denn sie ist ein Wetterfrosch: Zieht schlechtes Wetter mit Regen auf, faltet sie ihre Blüten zusammen. So wissen Sie Ihre Grillabende immer in trockenen Tüchern, wenn Sie vorher einen Blick auf die Ringelblumen werfen.

Möchten Sie Rittersporn und andere Stauden vor Schnecken schützen, so setzen Sie an günstigen Stellen einzelne Kreuzkräuter aus. Insbesondere die „Laternchen“ (Ligurlaria x hessei) sind für Schnecken ein Leckerbissen, für den sie alle anderen Pflanzen im Beet links liegenlassen. Um die Schnecken auch nach ihrem Festmahl noch von den anderen Stauden fernzuhalten, umzäunen Sie die Laternchen mit kleinen Schneckenzäunen aus Metall. Durch die nach innen abgeknickte Kante der Zäune bleiben die Schnecken gefangen und können ganz leicht abgesammelt werden. Als komplett resistent gegen Schnecken gelten übrigens unter anderem die Ballonblume, Bergenien, Astilben, Flammenblumen und Pfingstrosen.

Abschließend bleibt zu sagen, dass Sie Ihren Garten auch ohne chemische Hilfe gut vor
Schädlingen schützen können. Ein naturnaher Garten, in dem sich auch Nützlinge wohlfühlen, ist dazu der beste Weg.

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Geschrieben von
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