Gärten in hiesigen Breiten entfalten ihre ganze Schönheit und Strahlkraft im Frühjahr, Sommer und auch noch in den ersten Herbstwochen. Was aber nicht heißt, dass das heimische Grün im Winter „tot“ ist – auch wenn der Schnee meterhoch liegt. Ein Garten im Winter kann eine ganz eigene Magie ausüben. Zum Beispiel zeigen immergrüne Koniferen, der bedingt winterharte Osmanthus, Buchs und Efeu, dass noch nicht alles Leben erloschen ist. Gerade dem Buchs kommt eine besondere Bedeutung zu. In Pflanzkübeln oder frei ausgesetzt kommen auch unter dem Schnee seine geometrischen Formen bestens zur Geltung und sollten sich aufgrund des Klimawandels die milden Winter weiter häufen, sind auch immergrüne Bodendecker wie der Cotoneaster, Euonymus mit seinen vielen Spielartenoder die Golderdbeere und das Kleine Immergrün ein wahrer Blickfang. All diese Arten sind auch bestens geeignet für entsprechend winterharte Blumenkübel und Pflanztröge aus Fiberglas in weiß, grau und schwarz – wobei ein Vlies rund um die Pflanzgefäße die Pflanzen vor Einfrieren schützt.
Auch größere Gehölze erfüllen für den heimischen Garten eine wichtige Aufgabe. Sie spenden Schatten und strukturieren den Raum. Davon profitiert man im Winter, denn Hecken und Bäume unterbrechen die weißen Flächen und schaffen eine wunderbare räumliche Struktur. Hat der kundige Besitzer zudem noch Arten mit schöner Rinde gewählt wie etwa Birke, Pfaffenhütchen oder Ahorn (und hier vor allem den Zimt-Ahorn und den Rostbart-Ahorn), punkten diese Bäume in der kalten Jahreszeit besonders – da ohne Laub die Rinde nun gut zum Vorschein kommt. Ein weiterer Trick für einen ansprechenden Garten im Winter kann bereits vor der Pflanzung berücksichtigt werden: Gerade Buchenhecken halten die Blätter besonders lange und das Laub beeindruckt durch den warmen und rotbraunen Farbton – der sehr gut zum Immergrün passt. Auch viele Ziergräser und Stauden können mit ihren Samenständen und dem welken Laub schöne Akzente setzen.
Zu guter Letzt seien noch die Sträucher erwähnt, die im Winter blühen oder Beeren tragen. Zwar ist die Auswahl der Winterblüher überschaubar, doch wer kann sich der Magie von Zaubernuss mit ihren gelben Blüten, dem Winter-Schneeball oder des Echten Jasmin entziehen? Frei nach dem Motto: Im Sommer kann jeder, das kommt es auf die eine oder andere Blüte nicht an – der Winter schult das Auge für das Detail. Und fürs winterliche Staudenbeet ist nach wie vor die Christrose ein Renner. Sie trägt schneeweiße Blüten, die sich rund um Weihnachten öffnen. Und wenn Pflanzen wie Schneeglöckchen, Winterlinge, Krokusse oder Alpenveilchen zum Vorschein kommen, dann ist klar: die kalte Jahreszeit ist bald vorüber und der Frühling schickt seine Vorboten.