Kübelpflanzen sind etwas Herrliches. Sie machen auf wenig Platz aus einer Terrasse oder einem Balkon ein Blumenmeer. Sofern Pflege nötig ist, bezieht diese sich vor allem aufs Gießen und das Umtopfen. Haben Gewächse in Pflanzkübeln und Blumenkübeln beispielsweise einen verfilzten Ballen (siehe Foto), kommen sie einige Zeit damit zurecht – aber eben nicht dauerhaft. Geht dieser Prozess weiter, dann fangen die Wurzeln an zu verfaulen oder die Erde versäuert. Dann ist es wichtig, schnell zu handeln und die Kübelpflanzen umzutopfen.
Der ideale Zeitpunkt für das Umtopfen sind Herbst und Frühjahr. Dass ein Umtopfen erforderlich ist, erkennt man daran, dass die Erde verdichtet ist, oder die Wurzeln beginnen aus dem Topf herauszuwachsen. Dann ist klar, dass die Wurzeln keinen Platz mehr im Blumenkübel haben und dringend mehr Platz benötigen. Einige Besonderheiten gilt es zu beachten: Beim Umtopfen ist nicht nur wichtig, dass der neue Pflanzkübel, Pflanztrog oder Blumenkübel groß genug ist, sondern dass er auf der Unterseite auch über ein Loch verfügt. Grundsätzlich ist es für ein gesundes Wachstum von Kübelpflanzen erforderlich, dass ein Wasserablauf vorhanden ist, denn Staunässe mögen Kübelpflanzen gar nicht. Für welche Art von Pflanzgefäß sich der Gartenfreund dabei entscheidet, ist reine Geschmackssache. Es gibt Blumenkübel aus Terrakotta, Keramik, Holz oder auch aus Kunststoff. Momentan besonders beliebt sind Fiberglas Pflanzkübel und eine große Vielfalt bietet Eastwest an. Handelt es sich um sehr große und damit schwergewichtige Kübelpflanzen wie Palmen oder Bäumchen, sollte man zusätzlich einen Pflanzenroller kaufen und den Blumenkübel samt Inhalt auf ihm platzieren. Zum einen kann man so die Pflanze schnell auch mal an einen anderen Standort transportieren und zum anderen ist so ein perfekter Abfluss des Gießwassers gegeben. Inzwischen hat auch Eastwest einige Kunststoff Pflanzkübel mit Rollen im Sortiment. „Die Suche führte zu unserem Hauptlieferant für Blumenkübel aus Kunststoff. Dieser stellte die Pflanzkübel mit Rollen bei seinem letzten Besuch im Eastwest-Büro in Salem vor“, sagt der Inhaber Stephan Hack. Die Räder sind einfach einzustecken. „Wer im Sommer keine Rollen benötigt, hält sie einfach bereit für Herbst und Winter, wenn die Pflanzkübel ins Haus gefahren werden sollen.“ Dort können die Rollen dann wieder abgenommen werden – bis zum Transport ins Freie im Frühjahr. Aber zurück zum Umtopfen: Die neue Erde für das Umtopfen sollte eine brockige Struktur aufweisen und zudem luftig und vergießfest sein. Sofern nicht von vornherein im Substrat enthalten, sollte man Kies, Lavagranulat oder auch Tonkügelchen/Blähton unter die Erde mischen. Auf das Loch in der Mitte des Blumenkübels werden dann noch einige Tonscherben gelegt, da so vermieden werden kann, dass das Loch mit Erde verstopft. Damit die Kunden eine konkrete Vorstellung erhalten, wie diese Arbeit an den einzelnen Gewächsen aussieht, hier das Beispiel Oleander:
Der Gemeine Oleander (Nerium oleander) gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Der immergrüne Strauch kann durchaus bis zu drei Meter hoch werden. Wegen seiner üppigen Blütenpracht und seiner mediterranen Ausstrahlung ist der Oleander eine beliebte Pflanze für den Topfgarten auf Balkon, Loggia oder der Terrasse. Der Oleander ist ein Starkzehrer, das heißt er entzieht beim Wachsen dem Boden vieles an Nährstoffen. Deshalb stellt sich die Frage: Wann und in welche Erde der Oleander umgetopft werden soll? Es beginnt beim Pflanzsubstrat und damit der Frage, weshalb der Oleander einen so hohen Nährstoff und besondere Ansprüche an den Boden hat: An seinen natürlichen Standorten wächst der Oleander oft an Flussläufen auf steinigen, häufig vom Hochwasser zugeschwemmten Böden. Diese sind kalkhaltig und stark verdichtet. Aus diesem Grund ist für das Umtopfen ein torfhaltiges Pflanzsubstrat, wie es üblicherweise in Säcken angeboten wird, nicht geeignet. Wenn schon, dann sollte man spezielle Kübelpflanzenerde kaufen. Am besten jedoch eignet sich normaler, kalkhaltiger Gartenboden, der mit etwas Kompost und wenn möglich auch Lehm vermischt wird. Am besten gibt man beim Mischen direkt etwas Gartenkalk und speziellen Langzeitdünger in die Erde.
Wann sollte umgetopft werden? Der ideale Zeitpunkt für das Umtopfen ist das Frühjahr. Also direkt nachdem die Pflanze ihr Winterquartier verlassen hat. Während man jüngere Pflanzen jährlich umtopft reicht es bei älteren Exemplaren aus, wenn diese alle fünf bis zehn Jahre umgetopft werden. Generell gilt, dass Pflanzen dann umgetopft werden sollten, wenn weniger Erde dafür umso mehr Wurzeln im Topf sind. Denn dann bekommt die Pflanze kaum noch oder gar keine Nährstoffe mehr für ein neues Wurzelwachstum. Erkennen lässt sich das daran, dass die Wurzeln unter aus dem Abzugslöchern des Pflanzkübels oder aber über den Rand des Topfes herauswachsen. Beachtet werden sollte, dass Pflanzkübel aus Ton mit der Zeit von kräftigem Wurzelwerk gesprengt werden können. Besser sind deshalb Pflanztöpfe aus Fiberglas oder Kunststoff, denn sie halten dem Druck von innen oft länger aus. A propos, zum Thema der Pflanzkübel „wächst mit“: Bei Pflanzen, die sich noch stark im Wachstum befinden, sollte man jedes Jahr einen größeren Kübel verwenden. Einzelne Pflanzen, die schon ihre maximale Kübelgröße erreicht haben, werden einfach wieder in denselben Pflanztopf oder Pflanztrog gesetzt. Die Vorgehensweise ist denkbar einfach: Der Strauch wird aus dem Pflanzkübel genommen, seitlich und unten am Wurzelballen nimmt man einen Wurzelschnitt vor. Dafür benutzt man am besten eine scharfe Baum- bzw. Handschere mit ziehendem Schnitt. Bitte keine Amboss-Schere verwenden. Der Wurzelschnitt sollte so ausgeführt werden, dass die Druckstelle nicht an der verbleibenden Wurzel entsteht. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Schnittstelle nicht zu großflächig wird. Im Fall des Oleander kann man anschließend in frisches – wie oben beschrieben gemischtes Pflanzsubstrat – wieder in den gleichen Kübel pflanzen. Gleichzeitig sollte beim Umtopfen auch ein Rückschnitt einiger Triebe erfolgen. Damit zwischen der Wurzelmasse und den zu versorgenden, oberirdischen Trieben ein Gleichgewicht hergestellt wird.